Herausforderung Homeoffice
Wir sind mitten im zweiten Corona Lockdown. Ein Ende ist nicht in Sicht. Gerade werden die Einschränkungen verlängert oder gar verschärft. Alles dreht sich darum, Kontakte weitestgehend einzuschränken um die weitere Ausbreitung des Virus zu reduzieren. Neben geschlossenen Geschäften, Restaurants, Kinos, Fitnessstudios bleiben auch in vielen Regionen Schulen und Kitas geschlossen. Gleichzeitig werden wir aufgefordert, sofern möglich, aus dem Homeoffice zu arbeiten. Von heute auf morgen aus dem Homeoffice arbeiten zu müssen, kann für viele eine Herausforderung sein.
Ich habe hier ein paar Tipps zusammengestellt, die Ihnen möglicherweise dabei helfen, diese Herausforderung zu meistern.
Richten Sie Ihr Homeoffice ein
Nicht jeder hat ein eigenes Arbeitszimmer in seinen eigenen vier Wänden. Suchen Sie sich einen Raum, an dem Sie zu Ihrer Arbeitszeit möglichst ungestört und konzentriert arbeiten können. Das kann ein fester Bereich im Wohn- oder Schlafzimmer sein oder das Kinderzimmer, in dem Sie sich zeitweise einmieten.
Fragen Sie Ihren Arbeitgeber, ob Sie für die Zeit des Lockdowns Ihre Büroausstattung (Stuhl, Monitor, etc.) mit ins Homeoffice nehmen dürfen.
Wenn Sie keinen eigenen Schreibtisch haben, werden Sie kreativ. Haben Sie einen Klapp- oder Tapeziertisch? Schauen Sie in Online Kleinanzeigenportalen, ob jemand in ihrer Nähe günstig oder kostenlos einen Schreibtisch oder Bürostuhl abgibt.
Haben Sie einen schnellen Internetanschluss? Beteiligt sich Ihr Arbeitgeber an den Kosten? Wie ist es mit Ihrem Mobilfunkempfang?
Wenn Sie aus dem Homeoffice an Videokonferenzen per Zoom, Teams, Webex, etc. teilnehmen, verwenden Sie einen virtuellen Hintergrund. Diese Funktion bieten unter anderem die genannten Tools als integrierte Funktion an. So können Sie einen neutralen Hintergrund einblenden und niemand hat Einblick in ihr privates Reich.
Vereinbaren Sie Regeln
Im Büro gibt es auch Regeln. Sie können nicht einfach in jedes Büro oder Meeting hineinplatzen. Vereinbaren Sie also auch im Homeoffice Regeln mit Ihren Mitbewohnern.
Stimmen Sie Zeiten ab, wann wer ungestört oder online sein muss. Geben Sie klar zu erkennen, wann Sie nicht gestört werden möchten, z.B. durch ein "Bitte nicht stören" Schild an der Tür oder eine Leuchte, die eingeschaltet signalisiert: "ich bin gerade auf Sendung".
Tragen Sie im Homeoffice die Kleidung, die Sie auch im Büro anziehen würden. Das hilft nicht nur Ihren Mitbewohnern, sondern auch Ihnen, optisch Arbeits- und Freizeit zu trennen.
Bitten Sie Ihre Mitbewohner, während Ihrer Videokonferenzen auf unnötige Downloads oder Streaming (Youtube, Netflix, etc.) zu verzichten, wenn die Internetbandbreite nicht ausreichend ist.
Planen Sie ihren Tag
Teilen Sie Ihren Arbeitstag in Zeitabschnitte ein. Neben Abschnitten für feste Termine planen Sie einen Abschnitt in dem Sie dringende und wichtige Aufgaben erledigen, die Konzentration und Ruhe benötigen. Planen Sie zwei Abschnitte am Tag für Telefonate und das Beantworten von Emails. Planen Sie auch Pausen als feste Abschnitte mit ein. Wenn Ihr Terminkalender prall gefüllt ist oder andere Ihnen Termine in Ihren Kalender eintragen, tragen Sie auch die Pausen-, Telefon- und Konzentrationsabschnitte mit ein.
Priorisieren Sie Ihre Aufgaben
Der Tag ist für Viele kürzer als die Aufgabenliste. Gehen Sie daher am Vorabend oder gleich morgens als erstes durch die Aufgabenliste. Hilfreich zum Priorisieren ist das Eisenhower Prinzip. Ordnen sie Ihre Aufgaben in vier Kategorien ein.
- wichtig und dringend zu erledigen (A-Aufgaben)
- wichtig, aber nicht dringend (B-Aufgaben)
- nicht wichtig, aber dringend (C-Aufgaben)
- weder wichtig noch dringend (D-Aufgaben)
A-Aufgaben haben in der Regel eine Deadline, die in Kürze abläuft. Die Konsequenzen, diese Deadline nicht einzuhalten sind negativ. Erledigen Sie diese Aufgabe als erstes gleich zu Arbeitsbeginn.
B-Aufgaben sind für Sie oder Ihr Unternehmen wichtig. Sie müssen sie aber (noch) nicht von heute auf morgen erledigen. Planen Sie nach Möglichkeit Zeit für diese Aufgabe ein, bevor Sie zur A-Aufgabe wird.
C-Aufgaben müssen nicht unbedingt von Ihnen selbst erledigt werden. Prüfen Sie ob ein Kollege oder ein Dienstleister die Aufgabe übernehmen kann.
D-Aufgaben, die weder wichtig noch dringend sind, können Sie in den Papierkorb werfen, bzw. ablehnen.
Seien Sie in Bezug auf Dringlichkeit und Wichtigkeit kritisch. Fragen Sie sich:
- Was passiert, wenn ich die Aufgabe erst später erledige? (Dringlichkeit)
- Kann die Aufgabe auch von jemand anderem übernommen werden? (Wichtigkeit)
- Was passiert, wenn ich die Aufgabe gar nicht erledige? Wenn Die Antwort "nichts" lautet, sollten Sie freundlich, aber bestimmt "nein" sagen.
Beseitigen Sie Störer
Störer lenken uns von unserer Konzentration ab. Eliminieren Sie daher alle potentiellen Störer. Schalten Sie Popup Benachrichtigungen auf Ihrem PC ab. Wenn Sie zwei mal am Tag Ihre Emails bearbeiten, müssen Sie nicht über jede eingehende Nachricht informiert werden. Schalten Sie ihr Telefon im Lautlos-, Flug- oder "Nicht Stören"-Modus, wenn Sie konzentriert arbeiten oder an einer Konferenz teilnehmen. Im "Nicht-Stören"-Modus können Sie Ausnahmen definieren und sind so für Ihren Chef und die Familie erreichbar, für den Rest der Welt aber nicht.
Vereinbaren Sie für Lieferungen an Sie einen Ablageort oder lassen Sie die Lieferung an eine Packstation senden um nicht vom Paketboten gestört zu werden.
Lassen Sie sich helfen
Wäsche waschen, Lebensmittel einkaufen und die Steuererklärung ausfüllen, sind typische C-Aufgaben, die Andere für Sie erledigen können. Zu Beginn der Corona-Krise sind viele Nachbarschaftshilfen gegründet worden, vielleicht auch eine in Ihrem Ort. Lassen Sie Lebensmittel vom Händler abends liefern oder beauftragen Sie jemanden gegen eine kleine Gebühr oder ein anständiges Trinkgeld. Organisieren Sie sich eine Haushaltshilfe für die lästigen Reinigungsarbeiten. Es gibt inzwischen viele Online-Portale für die Vermittlung von Haushalts- und Nachbarschaftshilfe.
Denken Sie positiv
Eine positive Denkweise ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Anstatt sich lange den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die weniger ideal gelaufen sind, führen Sie sich Ihre Erfolge vor Augen.
Belohnen Sie sich
Wenn Sie ein Ziel erreicht oder den Tag erfolgreich beendet haben , klopfen Sie sich auf die Schulter und gönnen sich eine Belohnung. Sie haben die Herausforderung Homeoffice heute wieder gemeistert und sind dem Ende der Pandemie einen Tag näher gerückt.




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